Con amigos en Cataluña – Amb amics a Catalunya

Nachdem im Januar/Februar sechzehn Jugendliche aus Katalonien zu Gast bei Wöhlerfamilien waren, verbrachten die deutschen Q2-Spanischschülerinnen und -schüler in Begleitung von Frau Rudolph und Frau Dietrich nach den Osterferien eine Woche bei ihren „alten Freunden“ im 7000-Einwohner-Städtchen Els Monjos in der Nähe von Vilafranca del Penedés, westlich von Barcelona.

Bei Ausflügen nach Barcelona erkundete die Gruppe das in der Altstadt gelegene Barrio Gótico, die berühmte Rambla und den Boquería-Markt sowie die beeindruckende Basilika Sagrada Familia, den Park Güell und andere Werke des katalanischen Architekten Antonio Gaudí. Abgesehen von diesen bekannten Touristen-Attraktionen erhielten wir im Museu d’Història de Catalunya Einblicke in die Geschichte und Identität der Katalanen. In der westlich gelegenen Küstenstadt Tarragona liefen wir zusammen mit den spanischen Austauschschülerinnen und -schülern entlang der alten Stadtmauer und lernten den römischen Circo, das Amphitheater und andere Bauwerke kennen.

Auf dem Programm standen auch Besuche in katalanischen Kultureinrichtungen vor Ort: So erfuhren wir Näheres über die Geschichte des Ortes Els Monjos und der alten Wassermühle am Fluss El Foix und über katalanische Tänze und Traditionen bei den alljährlichen Stadtfesten. Außerdem hatten wir die Gelegenheit, beim Training der Castellers-Menschentürme zuzuschauen. In dieser beeindruckenden von Alt und Jung betriebenen Sportart hat Vilafranca mit bis zu zehn Etagen den jährlichen Wettbewerb in Tarragona bisher am häufigsten gewonnen.

Zur kulturellen Erfahrung gehörte natürlich auch das Kennenlernen der Partnerschule Institut El Foix und die Teilnahme an einigen Unterrichtsstunden. Die meisten Fächer fanden auf Katalanisch statt, der Regionalsprache, die u.a. während der Franco-Diktatur von 1939 bis 1975 verboten war. Außerhalb des Unterrichts und natürlich auch in den Familien und sonst überall konnten die deutschen Schülerinnen und Schüler aber ihre Spanischkenntnisse unter Beweis stellen oder auch ein wenig auf Deutsch oder – für alle Jugendlichen am unkompliziertesten – auf Englisch miteinander kommunizieren.

Neben dem offiziellen Programm machten die spanischen Familien mit den Deutschen Unternehmungen und boten ihnen Einblicke in ihren Alltag und ihr Familienleben, z.B. beim Essen zu Hause und auswärts, beim Besuch der Oma, beim Fußballtraining, beim Besuch eines Barça-Fußballspiels im Stadion, bei Ausflügen zum Strand oder sogar einer Segeltour. Aber auch die Gespräche in verschiedenen Sprachen und teils „mit Händen und Füßen“ und diverse Missverständnisse waren bereichernd, und viele Situationen werden sicher noch lange in Erinnerung bleiben und bei zukünftigen Abitreffen als Anekdoten erzählt werden.

Einige individuelle Eindrücke wurden wie folgt formuliert:

  • Mir haben die Städte Barcelona und Tarragona am besten gefallen.
  • Es war toll, die Architektur von Antonio Gaudí, z.B. im Park Güell und der Sagrada Familia, zu sehen.
  • Die gemeinsame Zeit am Strand mit der Promenade und den Palmen fand ich besonders schön.
  • Mich hat die Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit „unserer“ Familien, aber auch von allen anderen Leuten, mit denen wir Kontakt hatten, beeindruckt.
  • Das Segeln und das Barcelona-Spiel werden mir besonders in Erinnerung bleiben, aber eigentlich waren alle Unternehmungen mit dem Partner oder der Familie besonders!
  • Ich fand die spanische Esskultur interessant, da oft erst nach 22 Uhr zu Abend gegessen wird, und man isst meist keine „Portionen“, sondern teilt sich verschiedene „Tapas“ oder andere Gerichte.
  • Lustig und anfangs etwas irritierend fand ich, an jeder Ecke ein Schild mit der Aufschrift „FRANKFURT“ zu sehen – und zwar über kleinen Restaurants, die Tapas, kleine Gerichte und auch „Frankfurter Würstchen“ anbieten.
  • Überraschend war für uns, dass das Eingangstor der Schule kurz nach dem Unterrichtsbeginn geschlossen wurde und man die Schule vor dem Unterrichtsende nicht einfach verlassen konnte. Wer zu spät kommt, muss klingeln, und bei wiederholtem Zuspätkommen wird man für einen Tag vom Unterricht ausgeschlossen!
  • Das Schulsystem, das Schulgelände, der Unterricht und das Verhältnis zu den Lehrkräften, die alle mit Vornamen angesprochen werden, waren interessant. Einiges gefällt einem nach so einem Einblick mehr am spanischen Schulsystem, anderes findet man doch an der eigenen Schule besser!
  • Das Museo d‘Història de Catalunya war sehr ansprechend gestaltet und unsere motivierende Führung dort war wirklich interessant und lehrreich, auch um die katalanische Identität unserer Partner und Gastfamilien sowie der Gesellschaft besser zu verstehen.

Wir bedanken uns herzlich bei allen teilnehmenden Schülerinnen und Schülern sowie bei ihren Familien!

İHasta la próxima!

(A. Dietrich)

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