Am Freitag, dem 23. Mai, hatten wir als Klasse 10b die besondere Gelegenheit, ein gemeinsames Sportfest mit der Viktor-Frankl-Schule zu gestalten – einer Schule für Schülerinnen und Schüler mit körperlich-motorischen bzw. sprachlichen Beeinträchtigungen. Es war ein Tag voller Begegnungen, Freude und wichtiger Erfahrungen.

Schon am Morgen begannen wir damit, die Schülerinnen und Schüler der Schule abzuholen und zum Sportplatz zu begleiten. Einige der Kinder saßen im Rollstuhl, sodass wir sie gemeinsam schoben. Ein Moment, der uns gleich zu Beginn für ihre besonderen Bedürfnisse sensibilisierte.

Vor dem Eintreffen der anderen bauten wir verschiedene Stationen auf. Dort konnten sich die Schülerinnen und Schüler sportlich und spielerisch ausprobieren. Es gab eine Sprintstrecke für Wettrennen und mehrere Parcours, die Geschicklichkeit erforderten. Sowie eine Wurfstation, bei der es eine Zielscheibe aus Klettverschluss gab, auf die die Schülerinnen und Schüler Stoffbälle werfen konnten. Außerdem sorgten die Betreuerinnen vor dem Beginn der verschiedenen Stationen mit Spielen für jede Menge Spaß und Bewegung. Eines dieser Spiele war Stopptanz. Um den Sportplatz für diesen besonderen Tag etwas zu verschönern, bliesen wir viele bunte Luftballons als Dekoration auf.

Besonders spannend war auch die Geruchs- und Gefühlsstation. Dort befanden sich Behälter mit Watte, die mit unterschiedlichen Düften versehen waren. Die Schülerinnen und Schüler sollten erraten, um welchen Geruch es sich handelte. Zur Hilfe gab es Bilder mit typischen Gerüchen, die die Düfte darstellten. Diese Station regte nicht nur die Sinne an, sondern sorgte auch für viele neugierige und überraschte Gesichter.

An der Parcoursstation kam es zu einer sehr schönen Begegnung: Eine Schülerin mit motorischer Beeinträchtigung wollte unbedingt den gesamten Parcours mit ihrem Rollstuhl bewältigen, obwohl einige Hindernisse für sie eine große Herausforderung darstellten. Mit etwas Unterstützung meisterte sie jedes einzelne Element, Schritt für Schritt. Dabei halfen wir ihr, das Gleichgewicht zu halten oder reichten ihr die Hand bei schwierigeren Elementen. Wie zum Beispiel das wacklige Wippbrett am Boden. Zum Schluss des Parcours applaudierten einige ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler und sie war sichtlich stolz auf sich. Dieser Moment verdeutlichte, wie bedeutend Unterstützung und Teamgeist sind und dass jeder seinen Platz finden kann, wenn wir einander helfen.

Nicht nur dieser Moment, sondern auch zahlreich andere zeigten, wie offen, fröhlich und begeistert die Schülerinnen und Schüler bei jeder Aufgabe mitmachten. Für viele von uns war es das erste Mal, so direkt mit Menschen mit Beeinträchtigungen zusammenzuarbeiten. Anfangs waren wir vielleicht etwas unsicher, doch im Laufe des Tages schwanden die Berührungsängste und es entstand eine echte Begegnung mit viel Lachen, Unterstützung und Wärme.

Am Ende des Festes waren wir nicht nur glücklich, sondern auch berührt. Die gemeinsame Zeit zeigte uns, wie wichtig Inklusion ist und wie viel wir voneinander lernen können, wenn wir offen aufeinander zugehen.

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